Herzunterstützungssysteme
Die chronische Herzinsuffizienz ist weltweit eine der häufigsten internistischen Erkrankungen mit ca. 30 Millionen erkrankten Menschen. Aufgrund des eklatanten Spendermangels und der damit verbundenen hohen Sterblichkeit von Patienten auf der Warteliste, haben Systeme zur mechanischen Kreislaufunterstützung eine zunehmende klinische Bedeutung. Etablierte Systeme arbeiten auf der Basis von Gegenpulsationspumpen, Zentrifugalpumpen, Volumenverdrängungspumpen oder axialen Flusspumpen. Verschiedenste Probleme haben jedoch über Jahrzehnte die Entwicklung dieser Systeme begleitet, und teilweise sind befriedigende Lösungen bis heute noch nicht vollständig realisiert: Biokompatibilität, Haltbarkeit, Antriebsquelle, Thrombogenität, Blutungskomplikationen, Infektionen. Dabei ist das Hauptproblem bei allen zur Verfügung stehenden Konzepten der direkte Blutkontakt, aus dem sich die oben genannten Komplikationen ergeben. Diese mit den bestehenden Systemen nicht zu lösenden Probleme verlangen nach alternativen Lösungen. Seit Mitte des letzten Jahrhunderts wird daher über die Möglichkeit der direkten kardialen Kompression von außen nachgedacht, bei der der direkte Blutkontakt vermieden und die oben erwähnten Komplikationen vermieden werden könnten.
In der beantragten Studie soll nun erstmalig durch genaue interdisziplinäre wissenschaftliche Untersuchung, sowohl von medizinischer als auch von technischer Seite das Grundkonzept dieser Idee überprüft werden.
Der LSP beschäftigt sich in dem beantragten SFB mit der Optimierung von Silikonelastomeren als Basismaterial für einen „künstlichen Herzmuskel“ hinsichtlich ihrer elektro-mechanischen und dynamisch-mechanischen Eigenschaften sowie deren Biokompatibilität.
Kooperationspartner:
FAU Erlangen-Nürnberg:
Lehrstuhl für Polymerwerkstoffe – Arbeitsgruppe Polymer Physics and Processing
Lehrstuhl für Glas und Keramik
FAPS- Lehrstuhl für Fertigungstechnik
Lehrstuhl für Kunststofftechnik
Lehrstuhl für technische Elektronik
Lehrstuhl für technische Mechanik
Lehrstuhl für Prozessmaschinen und Anlagetechnik
Institute of Medical Biotechnology
Institut für Zelluläre und Molekulare Physiologie
Universitätsklinikum: